Zufriedenheit ist ein unzuverlässiges Gefühl. Vielleicht kommt daher das Treibende dieser Musik. Während die Beats erden, ziehen die Melodien gleichzeitig empor – der Hörer ist bei Stefan Obermaiers belebender Musik stets einem lustvollen Wechselspiel der Kräfte ausgesetzt. Über den mit feiner Hand programmierten Rhythmen schweben, gerade in seiner Klassikserie, ewige Melodien.
Die Raffinesse der alten Melodien verbindet sich hier mühelos mit den Feinheiten heutiger repetitiver Musik. Die Disco ist der Ort, an dem die hormonellen und nervlichen Unruheschübe tänzerisch ausagiert werden. Das geht – dank Obermaier – nun auch im Gestus der Klassik. Was umso logischer ist, als dass sich die Emotionen und Instinkte der Menschen über Jahrhunderte, ja Jahrtausende, nicht verändert haben. Das Paradoxon von Obermaiers Musik ist, dass sie selbst treibend und nach vorne peitschend ist, aber dennoch ein Gefühl der Ruhe transportiert. Diese durch und durch zeitgenössische Lesart von Beethoven schafft es inhärente Unruhe zu befrieden und gleichzeitig zu kühnen Tänzen zu locken.
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